Jeder Flugschüler kriegt immer noch die Navigation mittels Papier ICAO Karten beigebracht, doch spätestens, wenn die Flugschule verlassen wird, wechseln die meisten Piloten auf das iPad.
Das iPad hat sich als wertvolles Werkzeug für Piloten etabliert, insbesondere für Flugschüler und Piloten mit geringer Flugerfahrung. Es bietet eine Vielzahl von Apps, die die Flugplanung, Navigation und Wetterüberwachung erleichtern. In diesem Leitfaden beleuchten wir die besten iPad-Modelle für das Cockpit und geben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Einrichtung sowie Tipps zur Pflege und zum Zubehör.
Die drei wichtigsten Merkmale für iPads im Cockpit im Überblick
Leistung
- iPad Pro (13 Zoll, 12,9 Zoll und 11 Zoll): Diese Modelle bieten herausragende Leistung und Geschwindigkeit, ideal für anspruchsvolle Flug-Apps.
- iPad Air (13 Zoll und 11 Zoll): Eine großartige Kombination aus Leistung und Preis, geeignet für die meisten Cockpit-Anwendungen.
- iPad (10,9 Zoll): Dieses Modell bietet eine gute Leistung für den Einstieg, ist jedoch möglicherweise nicht ausreichend für anspruchsvollere Apps wie 3D-Karten.
- iPad Mini (8,3 Zoll): Kompakt und leicht, bietet dennoch genügend Leistung für grundlegende Flug-Apps.
Bildschirmgröße
- Größere Bildschirme wie beim iPad Pro (13 Zoll) oder iPad Air sind ideal für detaillierte Karten und Diagramme, können aber die Sicht im Cockpit auf wichtige Anzeigen einschränken.
- Das iPad Mini ist tragbar und handlich, aber der kleinere Bildschirm kann in bestimmten Situationen zu klein sein, so dass man umständlich zoomen muss, um gewünschte Informationen zu finden.
Kompatibilität mit Flug-Apps
- Stellen Sie sicher, dass das iPad-Modell die gängigen Flug-Apps wie SkyDemon, ForeFlight, SafeSky und andere unterstützt. Alle oben genannten neueren Modelle sind in der Regel kompatibel.
- Gerade bei den Navigations-Apps solltest du darauf achten, dass das iPad ein eingebautes GPS hat. Dies haben nur die iPad Varianten mit Cellular-Funktion.
Der Vergleich im Detail
Apple bietet derzeit 4 unterschiedliche iPad-Modellvarianten an:
- das iPad Mini 6 mit 8,3“ Bildschirm
- das iPad mit 10,9“ Bildschirm
- die Air-Modelle mit 11“ und 13“ Bildschirm
- die Pro-Modelle mit 11“ und 13“ Bildschirm
Das iPad mini – der handliche Helfer in engen Cockpits
Das iPad Mini ist das kleinste Modell der iPad-Produktreihe von Apple. Bei Privatpiloten ist dieses Modell sehr beliebt, da die meisten Cockpits in der allgemeinen Luftfahrt nicht so viel Platz bieten, um größere Bildschirme anzubringen.
Ich persönlich benutze ein iPad Mini 32 GB mit WiFi + Cellular und liebe den Komfort der kleinen Größe! Meine Augen sind immer noch ziemlich gut (zumindest im Moment), daher habe ich überhaupt kein Problem damit, auf dem kleineren Bildschirm zu lesen. Die kleinere Größe ist auch ideal, um es in meiner Flugtasche zu verstauen!
Jetzt mag es einige Piloten geben, die ein größeres Display bevorzugen würden und denen das aktuelle Modell des iPad-mini mit seinen 8,3“ einfach zu klein ist. Zum Glück bietet Apple ein paar andere Modelle mit größeren Bildschirmen an.
Das iPad mit 10,9“ – die günstige Alternative
Das normale iPad war das erste Modell der iPad-Reihe von Apple. Mit einer Größe von 10,2 Zoll war es viele Jahre lang das beliebteste iPad, lange bevor Apple begann, andere Modelle mit unterschiedlichen Bildschirmgrößen zu verkaufen, wie das iPad Mini, iPad Air und iPad Pro.
Trotz seines etwas kleineren Displays ist das iPad im Vergleich zum iPad Air etwas größer in den Außenabmaßen. Zudem ist es schwerer und hat eine schwächere Rechenleistung, die aber für alle gängigen Luftahrt-Apps ausreicht.
Was also spricht für das iPad? Ganz klar der Preis. Im Vergleich zum iPad Air 11“ (699€) kostet das iPad 10,9“ nur 429€.
Das iPad Air als 11“ und 13“ Variante
Das iPad Air ist die leichtere und etwas größere Version des regulären iPads von Apple. Es bietet ein bisschen mehr Bildschirmgröße und ist mit noch fortschrittlicherer Technologie ausgestattet. Eine tolle Option für kleine und mittelgroße Cockpits!
Im Vergleich zum iPad 10,9“ bietet das iPad Air vor allem ein paar Features, die Dir die Arbeit im Cockpit erleichtern:
- Es hat einen größeren Speicherplatz, was bei umfangreichen Karten- und Datensammlungen eine Rolle spielen kann
- Die Antireflex-Beschichtung hilft Dir den Display bei jeder Sonneneinstrahlung perfekt zu sehen
Der Überflieger – das iPad Pro 11“ und 13“
Das iPad Pro ist das größte iPad-Modell von Apple. Das neueste Modell gibt es in 2 verschiedenen Bildschirmgrößen: 11 Zoll und 13 Zoll.
Wann wäre das iPad Pro also die beste Option für Dich? Wenn Du einen größeren Bildschirm bevorzugst und etwas mehr Platz im Cockpit hast.
Nur Wi-Fi oder Wi-Fi + Cellular?
Nachdem du dich jetzt für eine Größe entschieden hast, bleibt die Frage der Konnektivität. Das ist eigentlich eine einfache Entscheidung, da es nur zwei Alternativen gibt. Allerdings gibt es einige Begriffe, die wir zunächst erläutern sollten.
Es gibt im Grunde genommen zwei Modell-Typen an iPads. Welche mit „Cellular“ wie es Apple nennt und ohne. Cellular steht hier für die Möglichkeit eine SIM-Karte einzusetzen und somit mobilen Internetempfang (LTE) zu haben.
Wichtig bei der Entscheidung, ob dein Tablet eine mobile Datenverbindung braucht oder nicht, ist dabei zu wissen, dass nur Modelle mit „Celullar“ auch ein GPS integriert haben. Wenn du also dein Pad für die Kartendarstellung nutzen willst und dort deine aktuelle Position angezeigt werden soll, brauchst du ein Modell mit GPS und somit mit der Datenverbindung.
Da das GPS des iPad komplett autark von den Mobilfunkdaten arbeitet, ist es für den Empfang der GPS-Daten nicht erforderlich, dass eine funktionierende SIM-Karte eingelegt ist. Du kannst es also mit GPS nutzen, ohne dass du einen Mobilfunkvertrag abgeschlossen hast.
Solltest du dir jetzt auf jeden Fall das iPad mit internem GPS kaufen? Nun, für den Aufpreis eines „Cellular“-Modells, kannst du auf dem Markt auch durchaus externe GPS-Geräte kaufen, die teilweise präziser und zuverlässiger Arbeiten als das interne. Gleichzeitig ist ein externes GPS, ein weiteres Gerät, was du mitnehmen, anschließen und im Flugzeug verstauen musst.
Wir empfehlen dir das Modell mit Mobiler-Datenverbindung dann, wenn du gleichzeitig auch diese Funktionalität nutzt und zum Beispiel in der Luft Wetterdaten etc. abrufen willst.
Speicherkapazität des iPad
Die Speicherkapazität ist ein weiterer wichtiger Faktor bei der Auswahl des richtigen iPads für dein Cockpit. Das Einsteiger iPad ist in zwei Größen erhältlich, 32 GB oder 128 GB.
Die neueren Modelle des Mini und Air haben einen Speicher von 64 GB oder 256 GB.
Die Pro-Modelle gehen nochmal darüber hinaus und haben 512 GB bis zu 1 TB an Speicherkapazität.
Was davon brauchst du jetzt?
Nun der Download aller VFR- und IFR-Karten für den Europäischen Luftraum liegt je nach Anbieter bei ungefähr 20 GB, so dass dir selbst das Einsteiger Modell ausreichen sollte. Wenn du aber vielleicht noch weitere Daten, wie weitere Geländedetails, Synthetic-Vision oder eigene PDF runterladen willst, kann es knapp werden.
Vor allem solltest du auch entscheiden, ob du das Tablet nur zur Nutzung im Flugzeug haben willst, oder ob du es auch für andere Anwendungen gebrauchen wirst.
Fazit
Die gute Nachricht ist, dass jedes iPad-Modell für Piloten geeignet ist. Von daher kannst du keine schlechte Wahl treffen. Aber es gibt definitiv einige bessere Alternativen als andere.
Welches Modell empfehlen nun wir?
Unsere Erfahrungen sagen uns, dass das 11-Zoll-Pro (nur mit WiFi) mit 256 GB die ideal Wahl darstellt.
Wenn du nicht so viel investieren möchtest ist das iPad 10.9“ mit WiFi und 128 GB eine großartige und preisgünstige Alternative. Es kostet nur fast die Hälfte des Pro-Modells.
Für die UL Flieger unter uns hat sich das Mini 6 als herausragend herausgestellt, da es ein sehr gutes Bild, mit optimaler Prozessorleistung auf kleinsten Raum kombiniert und überall im Cockpit integriert werden kann.
Wer das ultimative Glasscockpit sucht, kann natürlich das 13-Zoll-iPad Pro nehmen. Es ist mit Abstand das teuerste Modell und wahrscheinlich nur für diejenigen geeignet, die unbedingt einen großen Bildschirm haben wollen und vor allem auch den entsprechenden Platz im Cockpit dafür haben.
Unsere Empfehlung ist definitiv sich die Option des iPad ohne GPS zuzulegen, da es eine menge guter externer GPS-Empfänger gibt, die deutlich zuverlässiger und präziser arbeiten, als das integrierte iPad GPS.